Samstag, 1. September 2012

*Rezension* Nichts bleibt

Quelle: Aufbau-Verlag

Titel: Nichts bleibt
Autorin: Sara Zarr
Einzelband
Ausgabe: Klappenbroschur
Verlag: Aufbau Verlag
Erschienen: 12.03.2012
Sprache: deutsch
Originaltitel: Once was lost
Seitenzahl: 256 Seiten
Preis: 14,99 € (D)
ISBN: 978-3-3510-4156-4

Quelle: Aufbau-Verlag
Sam ist die Tochter des beliebten Pastors im Ort – ein Übervater, der alles richtig macht. Dabei ist in der Familie nichts wirklich in Ordnung: Sams Mutter landet in der Entzugsklinik. Neben dem stets vorbildlichen, charismatischen Ehegatten zu bestehen ist schwer – nicht nur für die Mutter, auch für Sam. Und gerade, als Sam am Tiefpunkt ihres bisherigen Lebens angelangt ist, passiert etwas, das ihre Aufmerksamkeit erfordert: Die Schwester ihres Schwarms Nick verschwindet. Nach und nach geraten alle, selbst Nick und Sams Vater, unter Verdacht ... Auf der Suche nach Antworten findet Sam viele Wahrheiten über das Leben.

Das Cover hat mich eigentlich erst auf das Buch aufmerksam gemacht. Und da der Klappentext auch spannend klang, habe ich das Buch dann einfach mitgenommen...
Das Buch hat mich überrascht. Es geht viel mehr um Religion und den Glauben an Gott als ich dachte. Das ist ja nun nicht unbedingt schlecht, ich habe es nur nicht erwartet und so fand ich es zu Beginn nicht so toll. Mit der Zeit passt es dann aber einfach zum Buch und mir gefallen besonders die Glaubensfragen, die sich Sam stellt. Wie kann sie überhaupt an Gott glauben, wenn er so etwas zulässt? Was nützt es zu beten, wenn dadurch sowieso nichts besser wird?
Abgesehen davon, dass Sam an ihrem Glauben zweifelt, hat sie auch noch andere Probleme. Sie weiß nicht, wie es ihrer Mutter geht, da diese in der Entzugsklinik ist und sich nicht meldet. Und ihr Vater, der sonst für alles eine Antwort weiß, versteht sie einfach nicht und geht nicht auf sie ein. Sam hat es wirklich nicht leicht und so hofft man für sie, dass sich endlich etwas ändert.
Die Geschichte rund um Nicks Schwester ist ziemlich undurchsichtig. Man kann sich keinen Reim darauf machen, was geschehen ist und so ist man gespannt, was langsam ans Licht kommt. Nur leider erfährt man hier eben wirklich wenig. Die Ermittlungsarbeiten gehen kein Stück vorwärts, es gibt lediglich ein paar Verdächtige, denen man aber nichts nachweisen kann. Am Ende wird dann alles ziemlich schnell aufgelöst, was enttäuschend ist.
Statt um die Lösung, was mit Nicks Schwester passiert ist, geht es viel mehr darum, was die Menschen aus ihrer Umgebung in dieser Situation tun. Dies ist zwar ein interessanter Aspekt, allerdings irgendwann nicht mehr sonderlich spannend. Auch die Annäherung zwischen Nick und Sam macht das ganze nicht besser. Im Gegenteil wirkt es etwas unglaubwürdig.
Der Schreibstil von Sara Zarr ist gut, aber nicht herausragend. Richtig in die Geschichte eintauchen kann man leider nicht.
Die Charaktere gefallen mir dagegen gut. Sam ist definitiv nicht perfekt, versucht aber stark zu bleiben, auch wenn ihr das nicht so gut gelingt. Ihre Freunde versuchen sie zu unterstützen wo es geht, verlieren aber manchmal auch die Geduld, was verständlich ist. Besonders sind auch Sams Eltern. Ihr Vater hat zwar gegenüber den Gemeindemitgliedern immer die richtigen Worte und weiß, wie er sich verhalten muss, bei seiner Familie hat er aber einige Probleme. Das macht ihn sehr glaubwürdig, allerdings nicht sehr sympatisch, da er sich besonders vor Sam immer wieder vor Gesprächen drückt. Sams Mutter hat es als Frau des Pastors nicht leicht. Sie steht unter dem Druck, perfekt sein zu müssen. Man merkt aber, das sie ihre Tochter unglaublich liebt.
Ein Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt. Einerseits gefallen mir die Charaktere und die Glaubensfragen sehr gut, andererseits ist die Handlung nicht sehr spannend.


Das Cover ist zwar schön - frisch und lebhaft - passt aber nicht wirklich zur Geschichte. Das nachdenkliche des Romans fehlt komplett, obwohl es der wichtigste Anhaltspunkt im Buch ist.
Daher gefällt mir auch das Originalcover so gut. Es ist relativ schlicht gehalten und trotzdem sehr schön. Es spiegelt die Stimmung im Buch sehr gut.

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