Autorin:
Sara Zarr
Einzelband
Ausgabe: Klappenbroschur
Einzelband
Ausgabe: Klappenbroschur
Verlag:
Aufbau Verlag
Erschienen:
12.03.2012
Sprache:
deutsch
Originaltitel:
Once was lost
Seitenzahl:
256 Seiten
Preis:
14,99 € (D)
ISBN: 978-3-3510-4156-4
Quelle: Aufbau-Verlag |
Sam ist die Tochter des beliebten Pastors im Ort – ein Übervater, der
alles richtig macht. Dabei ist in der Familie nichts wirklich in
Ordnung: Sams Mutter landet in der Entzugsklinik. Neben dem stets
vorbildlichen, charismatischen Ehegatten zu bestehen ist schwer – nicht
nur für die Mutter, auch für Sam. Und gerade, als Sam am Tiefpunkt ihres
bisherigen Lebens angelangt ist, passiert etwas, das ihre
Aufmerksamkeit erfordert: Die Schwester ihres Schwarms Nick
verschwindet. Nach und nach geraten alle, selbst Nick und Sams Vater,
unter Verdacht ... Auf der Suche nach Antworten findet Sam viele
Wahrheiten über das Leben.
Das
Cover hat mich eigentlich erst auf das Buch aufmerksam gemacht. Und
da der Klappentext auch spannend klang, habe ich das Buch dann
einfach mitgenommen...
Das
Buch hat mich überrascht. Es geht viel mehr um Religion und den
Glauben an Gott als ich dachte. Das ist ja nun nicht unbedingt
schlecht, ich habe es nur nicht erwartet und so fand ich es zu Beginn
nicht so toll. Mit der Zeit passt es dann aber einfach zum Buch und
mir gefallen besonders die Glaubensfragen, die sich Sam stellt. Wie
kann sie überhaupt an Gott glauben, wenn er so etwas zulässt? Was
nützt es zu beten, wenn dadurch sowieso nichts besser wird?
Abgesehen
davon, dass Sam an ihrem Glauben zweifelt, hat sie auch noch andere
Probleme. Sie weiß nicht, wie es ihrer Mutter geht, da diese in der
Entzugsklinik ist und sich nicht meldet. Und ihr Vater, der sonst für
alles eine Antwort weiß, versteht sie einfach nicht und geht nicht
auf sie ein. Sam hat es wirklich nicht leicht und so hofft man für
sie, dass sich endlich etwas ändert.
Die
Geschichte rund um Nicks Schwester ist ziemlich undurchsichtig. Man
kann sich keinen Reim darauf machen, was geschehen ist und so ist man
gespannt, was langsam ans Licht kommt. Nur leider erfährt man hier
eben wirklich wenig. Die Ermittlungsarbeiten gehen kein Stück
vorwärts, es gibt lediglich ein paar Verdächtige, denen man aber
nichts nachweisen kann. Am Ende wird dann alles ziemlich schnell aufgelöst, was enttäuschend ist.
Statt
um die Lösung, was mit Nicks Schwester passiert ist, geht es viel
mehr darum, was die Menschen aus ihrer Umgebung in dieser Situation
tun. Dies ist zwar ein interessanter Aspekt, allerdings irgendwann
nicht mehr sonderlich spannend. Auch die Annäherung zwischen Nick
und Sam macht das ganze nicht besser. Im Gegenteil wirkt es etwas
unglaubwürdig.
Der
Schreibstil von Sara Zarr ist gut, aber nicht herausragend. Richtig
in die Geschichte eintauchen kann man leider nicht.
Die
Charaktere gefallen mir dagegen gut. Sam ist definitiv nicht perfekt,
versucht aber stark zu bleiben, auch wenn ihr das nicht so gut
gelingt. Ihre Freunde versuchen sie zu unterstützen wo es geht,
verlieren aber manchmal auch die Geduld, was verständlich ist.
Besonders sind auch Sams Eltern. Ihr Vater hat zwar gegenüber den
Gemeindemitgliedern immer die richtigen Worte und weiß, wie er sich
verhalten muss, bei seiner Familie hat er aber einige Probleme. Das
macht ihn sehr glaubwürdig, allerdings nicht sehr sympatisch, da er
sich besonders vor Sam immer wieder vor Gesprächen drückt. Sams
Mutter hat es als Frau des Pastors nicht leicht. Sie steht unter dem
Druck, perfekt sein zu müssen. Man merkt aber, das sie ihre Tochter
unglaublich liebt.
Ein
Buch, das mich zwiegespalten zurücklässt. Einerseits gefallen mir
die Charaktere und die Glaubensfragen sehr gut, andererseits ist die
Handlung nicht sehr spannend.
Das
Cover ist zwar schön - frisch und lebhaft - passt aber nicht
wirklich zur Geschichte. Das nachdenkliche des Romans fehlt komplett,
obwohl es der wichtigste Anhaltspunkt im Buch ist.
Daher
gefällt mir auch das Originalcover so gut. Es ist relativ schlicht
gehalten und trotzdem sehr schön. Es spiegelt die Stimmung im Buch
sehr gut.
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