Dienstag, 14. August 2012

*Rezension* Ausgeliehen


Quelle: Ullstein
Titel: Ausgeliehen
Autorin: Rebecca Makkai

Einzelband
Ausgabe: Hardcover
Verlag: Ullstein
Erschienen: 10.10.2011
Sprache: deutsch
Originaltitel: The Borrower
Seitenzahl: 368
Preis: 19,99 € (D)
ISBN: 978-3-550-08848-3


Quelle: Ullstein
Der 10-jährige Ian ist süchtig nach immer neuen Geschichten. Lucy Hull ist Bibliothekarin in der Stadtbücherei von Hannibal – und seine Komplizin. Sie hilft ihm, die geliehenen Bücher an seiner herrischen Mutter vorbeizuschmuggeln. Als Lucy eines Morgens zur Arbeit kommt, traut sie ihren Augen kaum: Ian kampiert, umgeben von Decken, T-Shirts und Büchern, zwischen den Regalen. Pflichtbewusst will Lucy den Ausreißer nach Hause bringen, doch Ian hat einen anderen Plan: Geschickt lotst er sie mitten hinein in eine abenteuerliche Reise quer durch die USA. Doch wer hat hier wen entführt? Und läuft wirklich nur Ian vor seinen Eltern davon? 


Ich hätte dieses Buch wahrscheinlich nie gelesen, wenn ich nicht auf die Leseprobe gestoßen wäre. Diese klang von Anfang an ziemlich interessant und war mal eine Abwechslung zu den Büchern die ich normalerweise lese. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, als ich das Buch dann tatsächlich bei vorablesen.de gewonnen habe. Ich war wirklich gespannt, was die Geschichte alles bereit hielt. Denn die Abenteuerreise eines 10-jährigen Jungen, der liebend gerne liest, und einer Bibliothekarin mit russischer Abstammung klang ziemlich vielversprechend.



Nachdem ich am Anfang eigentlich recht gut in die Geschichte eintauchte, kam ich dann überraschend langsam mit dem Buch weiter. Anfangs dachte ich noch, dass ich einfach ein Lesetief hatte, doch schließlich wurde mir klar, dass die Geschichte mich einfach nicht mitriss.
Dies liegt wohl hauptsächlich an den Charakteren der Geschichte, denn der Schreibstil von Rebecca Makkai ist durchaus angenehm. Besonders gefällt mir, dass es zwischendurch immer wieder Aufzählungen, Listen, Sprüche, ... gibt, was das Buch erheblich auflockert. Außerdem sorgt die Autorin für Spannung, da sie das Buch aus Sicht ihrer Protagonistin erzählen lässt, die schon alles erlebt hatte. Dadurch gibt es immer wieder Stellen, an denen man erfährt, was in Zukunft geschehen wird. Diese Stellen sorgen auch wirklich für die erhoffte Spannung, allerdings nur für wenige Minuten. Denn Lucy kann mich einfach nicht mitreisen. Ich kann mich rein gar nicht mit ihr identifizieren und das obwohl sie mir nicht mal so unähnlich ist. Vor allem ihre Liebe zu Büchern hätte mich ja überzeugen sollen, allerdings finde ich, dass diese im Buch nur selten rüber kam. Außerdem hatte ich nach einer Weile ihre ständigen (Selbst-)Zweifel und ihr Selbstmitleid satt. Auch Ian kann mich nicht vollständig überzeugen. Als Charakter hat er zwar durchaus Potential, vor allem durch seinen Facettenreichtum, aber Rebecca Makkai schafft es auch hier nicht den Funken überspringen zu lassen.
Wenn man allerdings von den Charakteren absieht, so hat die Autorin doch eine recht interessante Geschichte erschaffen. Vor allem nachdem ich über die Hälfte des Buches hinweg war, kam mein Leseschwung zurück und ich las das Buch ziemlich zügig zu Ende. 
So wird man öfters mal überrascht und es kommt ganz anders als man es sich eigentlich zuvor gedacht hat. Hauptsächlich die Frage, ob und wie die beiden nach Hause kommen würden und was danach aus Ian und Lucy werden würde, machte mich ziemlich gespannt.
Beim Ende des Buches bin ich ziemlich zwiegespalten. Grundsätzlich gefällt mir die Idee für Ian ziemlich gut und auch für Lucy hatte die Autorin eine gute Lösung. Besonders gefiel mir da der Teil mit Tims Auftrag. Allerdings hatte ich auf der letzten Seite dann das Gefühl, dass noch irgendetwas fehlte, was das Buch abrundete. Hauptsächlich störte mich die offen gelassene Frage, warum Ian denn nun abgehauen war.


Rebecca Makkai hat mit „Ausgeliehen“ grundsätzlich eine recht interessante Geschichte erschaffen. Vor allem ihr flüssiger Schreibstil und die Auflockerung durch Listen und Sprüche zwischendurch wirken sich sehr positiv auf das Buch aus. Allerdings können die Charaktere nicht wirklich überzeugen, Spannung kommt nur selten (fast nur gegen Ende) auf und es fehlt einfach ein geschlossenes Ende, da nicht alle Fragen beantwortet werden. 


Zum Inhalt des Buches passt das deutsch Cover eigentlich recht gut. Die Bücher im Hintergrund und im Vordergrund ein Auto, dass wohl das Auto darstellen soll, in dem Lucy und Ian unterwegs sind. Allerdings ist dieses Auto rot, obwohl es in der Geschichte blau ist. Der Amerikanische Verlag hat es da richtig gemacht. Bloß frage ich mich, warum sie im deutschen dann überhaupt etwas verändert haben, denn bis auf die Farben sind die Cover ja gleich.

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